Aufforstung in Bönebüttel
Schleswig-Holstein ist mit rund 10 % Waldanteil an der Landesfläche das waldärmste Bundesland, im bundesdeutschen Durchschnitt liegt dieser bei etwa 30 %. Aus diesem Grund entschied sich unsere Initiative bei der Standortwahl des ersten Aufforstungsprojektes für eine ehemals landwirtschaftliche Grünlandfläche in Bönebüttel, Kreis Plön.
Gemeinsam mit den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten organisierten die Initiatoren im November 2008 einen Aktionstag, an dem der neue Mischwald gepflanzt wurde. Schulkinder aus der näheren Umgebung waren dabei und hatten viel Spaß daran, bei der Entstehung eines Waldes mitzuhelfen. Seitdem wachsen auf den ca. 10 ha Land rund 40.000 Eichen, Buchen, Bergahorne, Kirschen und Eschen.
Im Sommer 2024, rund 16 Jahre später, steht am Pflanzort ein großer Mischwald. Die damals gepflanzten Bäume sind Jahr für Jahr gewachsen und haben die einstige Lücke zu den angrenzenden Waldgebieten geschlossen. Es ist ein zusammenhängendes Waldgebiet entstanden, das zur Verbesserung des Waldbinnenklimas, der Wasserspeicherfunktion und des Erosionsschutzes beiträgt. Ein gelungener Beitrag für den Klimaschutz!
Im Juli 2024 haben wir uns persönlich von der positiven Entwicklung des Projektes überzeugen können. Gemeinsam mit dem Klimaforscher Dr. Christian Klepp, der damals den Aktionstag begleitete, besuchten wir den ehemaligen Pflanzort. Auf der einstigen landwirtschaftlichen Nutzfläche sind die Bäume gut anwachsen und bilden heute einen dichten Mischwald. Der Erfolg spricht für sich: Die neue Waldfläche wirkt sich positiv auf das regionale Klima aus und trägt somit auch zum globalen Klimaschutz bei. Die Wälder produzieren Sauerstoff und binden Kohlendioxid (CO2). Darüber hinaus bieten sie Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen.
In dem folgenden Interview beantworten Dr. Christian Klepp und Tanja Thiele vor Ort spannende Fragen rund um das Projekt.
Die Aufforstungsfläche Bönebüttel liegt unmittelbar südlich angrenzend an die ehemalige Bahnlinie Neumünster/Plön. Westlich schließen landwirtschaftliche Nutzflächen (Grünland) an. Südlich der Aufforstungsfläche befindet sich eine kleinere Laubwaldfläche. Diese wächst durch die Aufforstung mit den östlich angrenzenden Laubwaldflächen zu einem Waldgebiet zusammen. Vor der Aufforstung im Herbst 2008 wurden auf dieser Grünlandfläche Tiere geweidet und Grünfutter für den Winter geerntet.
Die Schleswig-Holsteinischen Landesforsten haben dieses Grundstück gekauft, um - neben der dringend notwendigen Waldmehrung - vorhandene kleine Waldflächen durch Aufforstung zu größeren Waldkomplexen zu entwickeln (Verbesserung des Waldbinnenklimas).
Die Aufforstung in Bönebüttel wird ein reiner Laubwald (bis auf einen Nadelbaum, der zu dem Pflanztag von einer Mitarbeiterin des KlimaCampus Hamburg mitgebracht und gepflanzt wurde) aus Eichen, Buchen, Bergahornen, Kirschen und Eschen.
Die Kultur ist sehr gut angewachsen und dank des Zaunes für viele Jahre (ca. 10-15 Jahre) vor Wildverbiss geschützt.